Schulchronik

1889 – 1926

 

Früher bestand das heutige Schulgelände in regelmäßigen Abständen aus Wällen und aus Gräben.

 

Die Wälle und Gräben wurden für die Grundfläche der Schule und für die Grünanlagen eingeebnet.

 

1889

Einweihung der Volksknabenschule
Die Schule besteht nur aus Backstein
(typisch für die Gotik 1870-1890)

 

1903

Der Direktor setzte sich für einen Erweiterungsbau ein.

 

1906

Ruhestand des Rektors Guericke, Nachfolger wurde der Mittelschullehrer Karl Kapphahn

 

1907

Bau der Schulerweiterung
Neuerrichtung des Treppenhauses im Erweiterungsbau (im Dachgeschoss befanden sich ankippbare Fenster)

zur Gefahrenabwehr bei Bränden wurden
zusätzliche Rauchabzugsklappen eingebaut

 

1907

die 7. Klassenstufe wurde eingeführt 1200 Schüler und 31 Lehrer besuchten
die Volksknabenschule (bis zu 4 Schüler saßen auf einer Bank)
Bsp.: Klasse 1a: 57 Schüler, Klasse 2d: 66 Schüler

 

1912

bis zum Jahr 1912 besuchten jedes Jahr durch-schnittlich 1180 Schüler die Schule

 

1914

Kriegsjahr: Die Zahl der Lehrer wird immer mehr dezimiert (Der Kaiser braucht Soldaten)

 

Mai 1914

Revisoren der Generalkirchenvisitation besuchen in 3 Gruppen alle Klassen

 

1918/1919

im Hungerwinter Schulausfall wegen Kohlenmangel

 

1922

die 8. Klassenstufe wird beschlossen

 

1925

19 Klassen, 785 Schüler
Besetzung der einzelnen Klassen:
Klasse 1: 36 Schüler
Klasse 2: 73 Schüler
Klasse 3: 94 Schüler
Klasse 4: 84 Schüler
Klasse 5: 153 Schüler
Klasse 6: 113 Schüler
Klasse 7: 110 Schüler
Klasse 8: 127 Schüler
Unterrichtsfächer:
Religion, Deutsch, Geographie, Geschichte, Naturkundeunterricht, Rechnen,
Raumlehre, Schreiben, Zeichnen, Singen, Turnen, Physik

 

1926

die 9. Klassenstufe wird in der Ia-Klasse unterrichtet, die als Überklasse für alle Stendaler Knabenschulen und Klassen gilt

 

Die Schüler wurden in der damaligen Zeit zu Ostern versetzt.

 

Die Schule war nicht nur eine Jungenschule, sondern wurde auch einige Jahre als Mädchenschule geführt.

 

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Originalzustand der Schule

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1911- Der Ostpark hinter der Schule

 

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1912 - Ostpark mit Schule

 

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1933-1945

 

Zeit des Nationalsozialismus


1933

Machtübernahme der Nationalisten
Rektor Karl Kapphahn wird durch die Notverordnung zwangsweise in den Ruhestand versetzt und durch Robert Schwenke ersetzt
Chauvinistische Parolen vom "Herrenmenschen" hielten Einzug
Dienstbesprechung in SA Uniform
Lehrerbesetzung durch Kreisleitung der NSDAP sorgte dafür, dass möglichst viele Lehrer in der NSDAP, SA oder SS waren

 

1934

Einführung des Staatsjugendtages, d.h. der Sonnabend war für Angehörige des Jungvolkes schulfrei alle anderen Schüler haben Unterricht:
2 Stunden Unterweisung über nationalistisches Gedankengut, 2 Stunden Leibesübungen, 1 Stunde Werkunterricht
Wehrertüchtigung und die Eintrichterung nationalsozialistischen Gedankengutes bereiten die Jungen auf ihre Aufgaben in der Wehrmacht vor
akuter Lehrermangel wegen Fronteinsatzes

 

1939

Schulraumnot, 11 Klassenräume müssen an die "Hans-Schemm-Schule" (Goetheschule) abgegeben werden, da diese zu einem Lazarett wurde

 

1940

Störung des Schulbetriebes durch häufigen Luftalarm

Metallsammlung für die Kriegsindustrie - die Schule gibt ihre Pokale

 

1943

alle 10-14 jährigen Schüler helfen beim Einbringen der Kriegsernte

 

1944

müssen dann auch die Schüler der Volksschule 2 aufgenommen werden, da ihre Schule als Wehr-ertüchtigungslager für die jüngsten Jahrgänge des
Volksturms genutzt wird
akuter Lehrermangel:
1942 unterrichten nur noch 16 Lehrkräfte
1943 unterrichten nur noch 15 Lehrkräfte
zusätzlich werden 221 Kinder aufgenommen, so dass in 20 Klassen 1025 Schüler unterrichtet werden

 

1944:

12 Lehrer unterrichten 1204 Kinder (Schüler)
Aufnahme von evakuierten Kindern

 

21.06.44

fallen die ersten Bomben auf Stendal
die Folge davon war die Einstellung des Schulbetriebs

 

Sept. 1944

die Koksvorräte der Schule werden für die Beheizung der Krankenhäuser und Lazarette beschlagnahmt

 

08.05.1945 Kriegsende
Die Schule bleibt noch für Monate geschlossen

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1945-1949

 

Fast ein Jahr lang konnten die Stendaler Schüler die Schule nicht besuchen, weil in Stendal die Typhusepidemie herrschte.

 

Ab 15. November 1945 begann der Schulbetrieb in einigen Schulen in Stendal – nicht in der Diesterwegschule sondern in der ehemaligen Pestalozzi- Schule.

 

Die Schule diente in der Nachkriegszeit als zusätzliches Krankenhaus zur Bekämpfung der Typhusepidemie.

 

Erstmals war wieder Unterricht in der Schule Anfang des Jahres 1946, jedoch nach kurzer Zeit wurde sie wegen erneuter Seuchengefahr geräumt.

 

Es gab kaum Schulbücher und wenn sie vorhanden waren, mussten sie mit den Schulen unserer Stadt geteilt werden.

 

Es fehlten außerdem Bleistifte, Schiefertafeln, Federhalter und Hefte und darunter litt die Lerneinstellung der Schüler.

 

Unter primitiven Verhältnissen meisterten die Schüler die Anforderungen der Lehrer.

 

Schüler schrieben auf Altpapier, auf Zeitungsrändern oder in Vatis alte Hefte, aber sie waren mit Begeisterung dabei und waren sehr wissbegierig.

 

Die Schüler gingen mit dem Vorsatz in die Schule, dass sie etwas lernen wollten und sie freuten sich, wenn es Weihnachten ein paar Bleistifte oder Hefte gab.

 

Da die wirtschaftliche Lage so schlecht war, verteilte der Direktor eigenhändig an jeden Schüler ein Brötchen.

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Ein Bild, welches uns um einige Jahre zurückversetzt.

Dies war das Lehrerkollegium der Diesterwegschule

im Jahre 1950.

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Beim Mittagessen überraschten wir Cordula und Uwe,

Schüler der 1d der Diesterwegschule. Damals nahmen etwa

165 Kinder täglich an der Schulspeisung teil.

 

1949 - 1977

 

1949

wurde die erste Pioniergruppe im Kreis Stendal gegründet: „Bruno Tesch" - es gab 1218 Schüler, davon waren 346 Schüler in 8 Pioniergruppen

 

1949

Patenarbeit mit dem RAW Stendal und dem VEB Mühlwerke Stendal

 

1951

Patenarbeit mit Volksgut Billberge und IG Metall
1. Elternarbeit konstituiert sich
1. Ferienspiele (Fahrten nach Arendsee u. Havelberg)

 

 

1952/53

Das 9. Schuljahr der neugegründeten Zehnklassenschule wurde durchgeführt

 

Februar 1954

Ein wichtiges Elternseminar über die Einführung der Betragsnoten wurde abgehalten

 

1. September 1954

Der Schulhort wurde, vorerst nur in einem Klassenraum, eingerichtet.

 

1955

wurde der Schule der Auftrag erteilt, den Werkunterricht im Schuljahr 1955/56 auszuprobieren.

 

1957

halfen die Schüler, FDJler und Pioniere den leidgeprüften vietnamesischen Kindern mit Kleidung, Schreibmaterialien und selbstgebastelten Geschenken, die in 45 Paketen verschickt wurden.

 

1958

wurde die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus immer enger. Die Eltern halfen, 12 Klassenräume vollständig zu renovieren, Gardinen anzubringen und Lichtleitungen zu verlegen. Durch den tatkräftigen Einsatz der Elternbeiratsmitglieder konnte der Kampf gegen das Sitzenbleibertum erfolgreich geführt werden. So suchten die Elternbeiratsmitglieder in beinahe 400 Fällen allein oder in Begleitung des Klassenlehrers die Elternschaft auf.
Die Kollegen der Patenbetriebe richteten einen Laborraum ein und stellten einen Experimentiertisch zu Verfügung.

 

September 1958

Der Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion (UTP) wird als Unterrichtsfach bestätigt. Das bedeutet: "Die 7. Klassen gehen einmal in der Woche in die Stadtgärtnerei, die 8., 9. und 10. Klassen ins RAW.

 

1958

Grundsteinlegung zum Bau des Kleinstschwimmbeckens im Keller des Schulgebäudes

 

Im September 1964

können 8 Klassen der Unterstufe in die neue Schulbaracke ziehen, die mit großer Unterstützung der Patenbetriebe, Eltern, Lehrer und Schüler gebaut worden war.
Die Diesterwegschule bekommt die erste Klasse mit beruflicher Grundausbildung. Schüler der 9. Klasse werden hier unterrichtet und erlernen gleichzeitig den Beruf Lokschlosser.

 

1965

1250 Schüler der Klassen 1-10 werden von 64 Pädagogen unterrichtet

 

15.12.1965

die Schule wird zur Polytechnischen Oberschule

 

bis 1970

gab es ein Schwimmbad im Keller

 

1977

Rekonstruktion der Sporthalle für 300 000 Mark

 

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Auf diesem Bild sind Lehrerinnen und Lehrer zu sehen, die zu

dieser Zeit an der Diesterwegschule tätig waren. Insgesamt umfasst das Lehrerkollegium 50 Kolleginnen und Kollegen.

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Unterricht bei Frau Weiß in der Klasse 2d. Acht Klassen der Unterstufe sind in der neuen, modern eingerichteten

Schulbaracke untergebracht.

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 späte DDR - Zeit

 

Ein Augenzeuge berichtet:

 

FDJ- Pionierarbeit:

  • Jede Woche 1x nachmittags eine Veranstaltung
  • Die Klassen wurden in „Brigaden“ eingeteilt, die im Wettbewerb standen
  • Die Schüler gaben sich selbst Verpflichtungen für Aufträge in der Schule und zu Hause

Arbeitsgemeinschaften:

  • Elektronik, Kunst, Schulchor, Sport: vor allem Handball, Chemie
  • Wehrunterricht:
    - eingeführt 1982/1983
    - durchgeführt von Offizieren
    - für die 9. und 10. Klassen
    - Zusammenarbeit mit Kampfgruppen

Höhepunkte:

  • Teilnahme am Festumzug zum 1. Mai
  • Marsch der Bewährung (10. Klasse)
  • Manöver „Schneeflocke“
  • Hans-Beimler-Wettkämpfe (8. - 10. Klasse
  • Messen der Meister von Morgen

 

Jugendweihe:

  • es nahmen fast alle Schüler teil
  • Vorbereitungen wie heute
  • Festakt für alle Schüler, Eltern, Lehrer im RAW-Kultursaal

 

Ausstattung/Räume:

  • unterrichtet wurde im Hauptgebäude, in der Baracke (1970 aus Holz, 1975 massiv gebaut)
  • und in Hort-/ Werken-/ Speiseräumen über der Straße
  • Schulbücher kostenlos
  • Schüler benutzten Rechenstäbe, in den 80ern gab es erstmals Taschenrechner und
  • Anfänge eines 1. PC Kabinetts (KC-85/87 angeschlossen über TV, betrieben mit BASIC)

 

Patenbetrieb der Schule:

  • Der Patenbetrieb der Schule war das RAW
  • Durchführung von UTP/ ESP Unterricht
  • Betreuung einzelner Klassen durch Patenbrigaden
  • (Zeugnisausgabe, Klassenfahrten)

 

Versorgung:

  • es gab sehr preiswerte Trinkmilch
  • fast alle Schüler nahmen an der Schulspeisung teil
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 Schule nach der Wende
1990 bis 2004

 

  • Hort wurde abgeschafft
  • 1992/93 Auszug der Grundschule zur Petrikirchschule
  • Rückgang der Schülerzahlen
  • Einführung der Note 6
  • Gliederung des Schulsystems in 3 Bereiche:
    Hauptschule, Realschule, Gymnasium
    An unserer Schule werden Haupt- und Realschüler unterrichtet
    Neue Unterrichtsfächer wie Ethik, Religion, Hauswirtschaft, Wirtschaft, Sozialkunde und Technik wurden eingeführt

  • 2003 Abriss der Baracke auf dem Schulhof

 

 

2004 bis heute

 

Schuljahr 2004/2005:
Fusion der Schulen Diesterweg und Süd zur Sekundarschule "A. Diesterweg"

 

Umfangreiche Sanierungsarbeiten begannen an unserer Schule

 

1. Bauabschnitt:

  • Schuljahresanfang 2004/2005:
  • Übergabe von 12 sanierten Klassenräumen
  • 7 t Stahl für die Deckenträger
  • Entfernung von 1300 m² Tapete
  • Glasgewebeverkleidung an den Wänden
  • neue Fußböden
  • Sonnenschutzrollos von innen
  • farbliche Gestaltung: EG Mintgrün, 1. OG Gelb- /Orangetöne, 2. OG Lachs
  • Neugestaltung des Schulhofes (Pflasterarbeiten, Begrünung) - 60.000 €
  • Modernisierung im Dachgeschoss: Computerraum, Aula, Bibliothek

 

2. Bauabschnitt:

  • Abschluss im Januar 2006
  • Fachunterrichtsräume, Sekretariat, Leitungsräume, Lehrerzimmer, WC-Anlagen, Fenster saniert
  • Internetanschlüsse in allen Klassenräumen, Sprechfunk, neue Elektroleitungen
  • 131 Schüler in 6 Klassen werden noch in der ehemaligen SEK Süd unterrichtet

 

19.07.2006

letzter Schultag in Süd nach 18 Jahren Schulbetrieb
Schuljahr 2006/2007 - "Alle unter einem Dach" - 20 Klassen, 406 Schüler, 35 LeherInnen

 

13.10.2006

Schulsachbearbeiterin Veronica Bruse geht nach 33 Dienstjahren an der Diesterwegschule in Altersteilzeit. Sie arbeitete in dieser Zeit mit 7 SchulleiterInnen zusammen.

 

seit Februar 2007

Schulsozialarbeit - Diakoniewerk Osterburg e.V. "Schulerfolg sichern"

 

ab September 2007
BRAFO (Berufswahl Richtig Angehen Frühzeitig Orientieren) - Projekt zur Berufsorientirrung für die 7. und 8. Klassen

 

2007 - 2010

Praxislerntag "Lern - Werk Altmark" für Hauptschüler der Klassen 8 und 9

 

16.08.2009

120 Jahre Diesterwegschule Stendal

 

Oktober 2009

weitere Baumaßnahmen
Aufschneiden der Fundamente, Trockenlegen der Wände, Putzen, Fliesen und Neueinrichtung des Essenraumes - 90.000 €

 

ab Schuljahr 2010/2011

Selbstorganisiertes Lernen (SOL) für die Schüler der 5. und 6. Klassen

 

Förderverein findet Sponsoren für 10 Schulbänke (149,99 € je Bank)

 

Mai 2011

Kooperationsvertrag mit dem Milchwerk "Mittelelbe"

 

2012

Auszeichnung mit dem Berufswahlsiegel - 30.06.2015 Rezertifizierung

 

von Juli 2013 - Januar 2015

  • 3,115 Millionen Euro Fördermittel für die Sanierung der Schule im STARK III - Programm "Bauen im Bestand"
  • Trockenlegung Mauerwerk im Kellergeschoss
  • Sanierung der kompletten Heizungsanlage
  • neue Fenster mit Außenbeschattung
  • Sanierung der Klinkerfassade
  • Sanierung und Ausbau des Dachgeschosses -
  • Schaffung Ku-Raum, HW-Raum, kleine Räume zur Förderung
  • Erneuerung der Computertechnik

 

2000 € für Modellbaukästen dank Quizglück bei "Quickie - XXL"

 

Oktober 2015/Oktober 2019

"MINT - freundliche Schule"

 

März 2015 bis Juli 2017

"Internationale Klasse" an der Diesterwegschule

 

Praxisorientiertes Lernen (POL) von Klasse 6 - 10

 

Oktober 2016 "starke Schule"

 

16.08.2019 Festtag: 130 Jahre Diesterwegschule

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